Begrifflichkeiten

Hier werden in loser Reihenfolge Karnevalsbegriffe erklärt.

Aschermittwoch

 

Der Aschermittwoch (lateinisch Feria quarta cinerum, ‚vierter Tag (= Mittwoch) der Asche‘ oder Dies cinerum, ‚Tag der Asche‘, auch Asche(r)tag]) stellt in der Westkirche seit dem Pontifikat Gregors des Großen den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit dar. Die Bezeichnung Aschermittwoch kommt von dem Brauch, im Gottesdienst am Aschermittwoch die Asche vom Verbrennen der Palmzweige des Vorjahres zu segnen und die Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu bezeichnen. Die Fastenzeit soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte und auf Ostern vorbereiten. Da die Sonntage der Fastenzeit nicht als Fasttage gelten, ergibt sich eine Gesamtdauer von 46 Tagen, von Aschermittwoch bis Karsamstag. Die Ostkirche kennt keinen Aschermittwoch, weil ihre Fastenzeit bereits am Sonntagabend der siebten Woche vor Ostern beginnt. Der Aschermittwoch stellt zugleich auch das Ende der Fastnachtszeit dar. In der Bibel wird der „fleischlich“ gesinnte dem geistlich gesinnten Menschen entgegengestellt. Der auch symbolisch durch Fasten vollzogene Abschied vom Fleisch in der Fastenzeit soll helfen, sich auf das geistliche Leben und somit auf Gott zu besinnen.


Quelle: Wikipedia

 

Bütt

 

Die Waschbütt (der Waschzuber) diente dazu nun mal schmutzige Wäsche zu waschen. Im Karneval diente die Bütt, meistens in Form eines Fasses, dazu dem Publikum und der Politik die Leviten zu lesen.Nach und nach aber ist die Bütt verschwunden und aus den Typenrednern sind Duette, Erzähler oder Comedy orientierte Darsteller geworden.


Quelle: Karnevals-Lexikon KG Horhausen



Die Zahl „Elf“ im Karneval

 

Die Zahl „11“ gilt allgemein als närrische Zahl und spielt im Laufe des Karnevals eine große Rolle: Am 11.11. um 11.11 Uhr starten alljährlich die „Fünfte Jahreszeit“. Den Vorsitz bei jeder Karnevalssitzung hat der sogenannte Elferrat. Die Sitzungen selbst, aber auch Karnevalsumzüge beginnen offiziell meist 11 Minuten nach einer vollen Stunde. So mancher Karnevalsverein hat eine „11“ in seinem Wappen. Zum Ursprung dieser Zahlensymbolik gibt es verschiedene Ansichten. Es gibt eine Reihe von Zahlen, denen von seitens der Religion eine besondere symbolische Bedeutung beigemessen wird. Die Elf gilt dabei als Zahl der Maßlosigkeit, der Sünde, sogar als teuflische Zahl. Im Mittelalter kennzeichnete sie Menschen außerhalb der Sittengesetze. Der Bezug zum Karneval als einem Fest, bei dem es ausgelassen und nicht immer christlich zugeht, ist leicht herzustellen. Darüber hinaus ist die 11 auch eine „Schnapszahl“, die als solche Symbolzahl der Narren sein kann. Eine andere Interpretation geht dahin, die Zahl „Elf“ sei ein Initialwort aus den Postulaten der Französischen Revolution (e = égalité, l = liberté, f = fraternité). Letzteres ist zwar sympathisch, aber nicht wirklich einleuchtend. Bei der Wiederbelebung des rheinischen Karnevals Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die 11 jedenfalls als Zahl interpretiert, die die Gleichheit aller Menschen unter der Narrenkappe versinnbildlicht, sozusagen eins neben eins. Die Tatsache, dass die Karnevalssaison am 11.11. eröffnet wird, hängt möglicherweise auch mit einem 40-Tage-Rhythmus zusammen, der im Jahreslauf zwischen bestimmten Festen regelmäßig auftritt. Vom 11. November, an dem auch St. Martin gefeiert wird, sind es genau 40 Tage bis zum Winteranfang, der zeitlich fast mit Weihnachten zusammenfällt. Am 11. November begann früher das 40tägige Weihnachtsfasten. Von Weihnachten an sind es wiederum 40 Tage bis zum Festtag Maria Lichtmess (2. Februar), der zugleich im Kalender der frühest mögliche Termin für den Karnevalsdienstag ist, den Vortag der Fastenzeit. Noch einmal trennen Fastnacht 40 Tage von Ostern, dem wiederum 40 Tage später Christi Himmelfahrt folgt. Nach einer anderen Deutung ist der 11. November der Tag, an dem in früheren Zeiten die landwirtschaftlichen Betriebe ihre Arbeit bis zum Frühjahr einstellten. Knechte und Mägde bekamen an diesem Tag ihren Lohn ausgezahlt und feierten mit dem Geld ein ausgelassenes Fest.


Quelle: www.koelner-karneval.info

 

Elferrat

In heutigen Karnevals- und Faschingsvereinen hat der Elferrat vor allem organisatorische Aufgaben. Zum Beispiel plant diese Gruppe (der meist mehr als elf Personen angehören) Karnevalssitzungen, Umzüge und andere Veranstaltungen. Bei der Mehrzahl der traditionellen Vereine besteht der Elferrat ausschließlich aus Männern. In anderen Vereinen sind auch Frauen zugelassen bzw. stellen einen eigenen Rat. Historisch betrachtet, hat der Elferrat auch eine politische Dimension. Die Elf ist nämlich nicht nur eine närrische Zahl, abgeleitet vom offiziellen Karnevalsbeginn am 11.11., sondern steht auch für das Motto der französischen Revolution “Egalité, Liberté, Fraternité” (wobei die Reihenfolge der Wörter verändert wurde). E für Egalité, L für Liberté und F für Fraternité. Als das linksrheinische Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Napoleons Truppen besetzt war, bekamen die Bürger (bei allen sonstigen Einschränkungen) ein Mehr an politischen Freiheiten. Mit der militärischen Niederlage Frankreichs wichen diese Freiheiten erneut der preußischen Restauration. Der Elferrat war in diesem Sinne ein Bekenntnis für die verloren gegangenen “demokratischen” Rechte – und das unter dem Deckmantel karnevalistischer Narretei.

 

Karnevalsorden

Karnevalsorden (regional auch: „Fastnachtsorden“ oder „Faschingsorden“) sind Auszeichnungen, die in der Zeit des Karnevals meist im Rahmen einer Prunksitzung vergeben werden. Ursprünglich symbolisierte der Karnevalsorden eine Geringschätzung militärischen Benehmens und Pomps. Er stellte damals eine Persiflage auf die staatlichen und militärischen Orden, Schärpen und Brustbänder der Preußen dar. Heute ist der Orden ein fester Bestandteil des Karnevals geworden und Karnevalisten in den verschiedensten Karnevalshochburgen sehen ihn als Belohnung für ihr Engagement in der närrischen Zeit an.  So hat der Orden, der anfangs als Persiflage gedacht war, seine ursprüngliche Bedeutung ins Gegenteil verkehrt.

Sessionsorden

Der Sessionsorden wird eigens für das Jahr entworfen, in dem er vergeben wird. Er wird an Aktive eines Karnevalsvereins oder lokale Prominente verliehen.

Verbandsorden

Der Verbandsorden wird an langjährige aktive Mitglieder eines dem jeweiligen Karnevalsverband angeschlossenen Vereins vergeben.

Verdienstorden

Der Verdienstorden wird an besonders verdiente Mitglieder eines dem vergebenden Karnevalsverband angeschlossenen Vereins vergeben.

Quelle: Wikipedia

 

Narr

 

Unter „Narren“ verstand man im Mittelalter Menschen, die sich außerhalb der herrschenden Gesellschaftsordnung bewegten und weder den christlichen Glauben, noch die kirchlichen Gesetze beachteten. Man unterschied zwischen „natürlichen Narren“ und „Schalknarren“. Natürliche Narren waren jene Menschen, die von Natur aus eine körperliche oder geistige Behinderung aufwiesen und damit nach Volkesmeinung von Gott gekennzeichnet bzw. bestraft waren. Schalknarren waren jene Personen, die sich berufsmäßig zur Unterhaltung von Publikum auf Straßen oder Jahrmärkten närrisch gebärdeten und in überzeichneter Form unzulängliches oder eigenwilliges Verhalten von Personen und/oder der Gesellschaft kritisch anprangerten. Einige wenige dieser mittelalterlichen Narren betrieben ihr närrisches Wirken jedoch weniger aus Geltungsdrang, als vielmehr als ein Aufbegehren und Kritik gegen das damalige politische und geistige System. Till Eulenspiegel war z. B. einer jener „Systemkritiker“. Dieser Mensch war ein „homo emunctae naris“, ein Mensch mit scharfer Beobachtungsgabe, der seine Nase (lat. Naris) in alle Dinge steckt. Aus dem Althochdeutschen „narro“ entwickelte sich schließlich das neuhochdeutsche Wort „Narr“. Auch das spätlateinische Wort „nario“, der Spötter, könnte eine Rolle gespielt haben. Manche weltliche oder geistliche Herrscher hielten sich „Hofnarren“, die das „Ohr am Volk“ hatten und dessen Meinungen, Forderungen und Wünsche in kritischer und launiger Form ungestraft wiedergeben konnten. Auch auf den Theaterbühnen waren oft pfiffige Narrengestalten zu finden. Dies war z. B. in der italienischen Commedia dell arte der „Arleccino“ (Harlekin) und der „Bajazzo“. Im vorigen Jahrhundert wandelte sich die Bezeichnung für jene Gruppe Menschen, die sich während der Fastnachtszeit in Gemeinschaften, Vereinen usw. dem Frohsinn und der Fröhlichkeit widmen.


Quelle Narrenlexikon

 

Narrhallamarsch

Der Narrhallamarsch (Originaltitel: „Mainzer Narrhalla-Marsch“) ist eines der bedeutendsten Musikstücke der Mainzer Fastnacht (Meenzer Fassenacht). Die ersten Karnevalsumzüge persiflierten die militärischen Bräuche des preußischen und französischen Militärs – als Sinnbilder der Herrschenden schlechthin. Auch der Narrhallamarsch, der heute in unzähligen Feiern (Kappensitzungen) den Einzug der Narren und Närrinnen begleitet, kam über das Militär in den Karneval. Komponiert wurde der Narrhallamarsch von dem französischen Komponisten Adolphe Adam (1803–1856). Adam schrieb den Marsch im Jahr 1838 für seine Oper „Le Brasseur de Preston“ („Der Brauer von Preston“). Der zu dieser Zeit in Mainz lebende österreichische Regimentskapellmeister Carl Zulehner (1805–1847), eines der Gründungsmitglieder des im gleichen Jahre gegründeten Mainzer Carneval-Vereins (MCV), entlieh Motive aus der Oper und fasste sie im „Jocus-Marsch“, dem späteren „Narrhallamarsch“, zusammen, der 1840 in der „Neuen Anlage“ seine Uraufführung erlebte (s. „Rheinlande“ 1840). Der Name Narrhallamarsch geht auf ein Wortspiel zurück, in welchem die Wörter Narr und Walhalla zu der von Anfang an üblichen „Narrhalla“ als Versammlungsort der Narren zusammengefügt wurden. Seit 1856 wird der Marsch bei Schott verlegt. Einer der zahlreichen Legenden um Narrhalla zufolge soll Narrhalla das Reich des ewigen Karnevals, ein Schlaraffenland für Karnevalisten sein. Die männlichen (und nur diese) Bewohner werden Narrhallesen genannt. Hieraus resultiert auch die Begrüßungsformel in zahlreichen Karnevalssitzungen: „Liebe Närrinnen und Narrhallesen“.

Quelle: Wikipedia

 

Narrenkappe

In den Karneval eingeführt wurde die Narrenkappe kurioserweise von einem preußischen General. Der schrieb sie 1827 in Köln obligatorisch vor, damit man die von der Obrigkeit argwöhnisch beobachteten Narren leichter erkennen konnte. Andere Gegenden übernahmen dies dann später. Die Form der Kappen entsprach zuerst jener Mütze, die die Jakobiner der Französischen Revolution von 1789 trugen. Diese war ursprünglich die Kopfbedeckung der Leibeigenen und Sträflinge und wurde bei den Bastille-Stürmern zum Symbol der „Liberté“. Jetzt bedienten sich ihrer die nach „Narren-Freiheit“ strebenden Bürger im Rheinland. Zunächst wechselten die aus Papier gefertigten Kappen von Jahr zu Jahr. Es war Brauch, sie am Aschermittwoch zu verbrennen. Form und Ausstattung der Kappen änderte sich schon bald. 1840 hieß es im „Carneval-Almanach“, das Produkt der Saison sei eine „schöne, dreischellige, dreischnabelige, vierfarbene Kappe“. Zum Verbrennen waren diese neuen Kappen zu schade (und zu teuer). Es entwickelte sich eine Vielfalt von Kappen, aber auch eine Hierarchie. Trotzdem gibt es heute noch närrische Korporationen, in denen jeder, egal auf welchem Posten er aktiv ist, die gleiche Kappe trägt, getreu dem alten Motto: „Gleiche Brüder – gleiche Kappe!

Quelle Narrenlexikon

 

Rosenmontag

Der Rosenmontag wird insbesondere im rheinischen Karneval als Höhepunkt der Karnevalszeit, oft mit dem so genannten Rose- montagszug, begangen. Er fällt auf Montag vor dem Aschermittwoch; 48 Tage vor dem Ostersonntag. Ein gesetzlicher Feiertag ist der Rosenmontag in keinem Bundesland. Der Rosenmontag liegt zwischen dem Karnevalssonntag (Fasnachtssonntag) und dem Faschingsdienstag Nachdem Napoleon karnevalistisches Treiben besonders im Rheinland rigoros unterbunden hatte, sollte nach dem Wiener Kongress 1815 der Karneval reformiert werden. Dazu gründete sich am 6. November 1822 in Köln das „Festordnende Comitee“, dessen jährliche Hauptversammlung am Montag nach dem vierten Fastensonntag, genannt „Laetare“, (also vier Wochen nach Karneval) stattfand.

Der Sonntag „Laetare“ wird seit dem 11. Jahrhundert auch Rosensonntag genannt, da der Papst an diesem Tag eine goldene Rose weihte und einer verdienten Persönlichkeit überreichte. Nach seinem jährlichen Sitzungstermin nannte man das „Festordnende Comitee“ auch Rosenmontagsgesellschaft. Der Name „Rosenmontag“ bezeichnete also ursprünglich den Montag vier Wochen nach Karneval.Eine andere Erklärung verfolgt das „Deutsche Wörterbuch“ von Jakob und Wilhelm Grimm. Hiernach sei die Bezeichnung „Rosenmontag“ aus dem Mittelhochdeutschen von „Rasenmontag“, dem „rasenden Montag“ abgeleitet. Das Deutsche Wörterbuch führt die Bezeichnung auf „rasen“, in der kölschen Sprache als „rose“ für „tollen“, zurück.

Quelle: Wikipedia